Der Kronenaufbau wird oft vernachlässigt und durch Schnittmaßnahmen nachteilig beeinflußt.
Eine überbaute Krone ist oben zu breit. Sie beschattet alles Darunterliegende. Gute Früchte gibt es dann nur oben.
Mehrere Astetagen gehen auf Kosten der unteren Bereiche. Die Qualitätsfrüchte hängen wieder nur oben. Unten wird der Baum mehr und mehr verkahlen.
Das Konzept der Astetagen ist längst überholt und wurde durch die sogenannte „Öschbergmethode“ ersetzt.
Oftmals wird viel zu stark geschnitten. Viel Schnitt – viel Neutrieb!
Die Korrekturarbeit erstreckt sich über mehrere Jahre.
Ein Neuaufbau ist möglich!
Ist der Baum zu groß geworden, wird ihm gerne der Mitteltrieb genommen. Oh je!
Daraus entsteht ein großer Sonnenschirm. Der wird sehr dicht sein und brav Schatten spenden, aber mit Früchten wird man keine große Freude mehr haben.
Sogar hier ist ein Neuaufbau möglich, der dauert aber einige Jahre.
Ein sich selbst überlassener Obstbaum bildet Fruchtbögen aus.
Am Scheitelpunkt des alten Astes verjüngt er sich. Junge Triebe – junges Obst, alte Triebe – altes Obst!
Vergreiste Kronen haben nur noch kleine minderwertige Früchte.
Aber: Verjüngung ist möglich! Mit dem richtigen Schnitt.
Kappungen sind nicht richtig. Nicht nur, dass sie dem Baum die Würde nehmen, die Folgen sind unkontrollierbar, Faulstellen unvermeidbar.